Was ist „Neue Grippe“ (Schweinegrippe)?
Die Neue Grippe (umgangsprachlich „Schweinegrippe“) breitet sich seit Anfang des Jahres 2009 in vielen verschiedenen Ländern aus. Weil es immer mehr Betroffene gibt, möchten wir die aktuellen Informationen zur Neuen Grippe und die Impfung dagegen zusammenfassen und die wichtigsten Fachbegriffe erklären.
Der medizinische Fachbegriff für Grippe ist Influenza. Grippe ist eine Infektionskrankheit, das heißt, die Übertragung der Krankheit erfolgt durch Ansteckung. Stecken sich in kurzer Zeit viele Menschen in einer Region mit einer Infektionskrankheit an, so spricht man von einer Epidemie. Eine Pandemie ist eine Infektionskrankheit, die sich über mehrere Länder ausbreitet. Die Neue Grippe wird inzwischen als Pandemie bezeichnet, weil sie sich in vielen Ländern ausbreitet.
Die Neue Grippe heißt in der Fachsprache Influenza A/ H1N1. A/ H1N1 ist der medizinische Name für den Virus, der den Körper befällt. Der Virus A/ H1N1 ist eine neue Virusform, die bei Menschen bisher noch nicht bekannt gewesen ist. Das Immunsystem, das heißt das Abwehrsystem des Körpers kann den Menschen nur schlecht davor schützen. Der Mensch steckt sich leicht an.
An der Neuen Grippe erkranken vor allem Kinder und Jugendliche – jeder zweite Patient ist jünger als 20 Jahre alt. Aber auch Erwachsene bis zu einem Alter von ca. 50 Jahren stecken sich leicht mit der Neuen Grippe an. Erkrankungen bei älteren Menschen sind überraschenderweise nur wenige bekannt. Das Robert-Koch-Institut und das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) informieren regelmäßig und ausführlich über die Situation in Deutschland.
Woran erkenne ich die Neue Grippe? Wie wird sie behandelt?
Die Anzeichen einer Krankheit heißen Symptome. Die Symptome der Neuen Grippe sind sehr ähnlich wie bei der normalen Grippe: plötzliches (hohes) Fieber, Husten, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen und Appetitlosigkeit. Manchmal ist auch Durchfall, Übelkeit und Erbrechen dabei.
Die Krankheit wird vor allem durch die so genannte Tröpfcheninfektion von einem Menschen zum nächsten übertragen. Das heißt: die Ansteckung erfolgt vor allem durch Tröpfchen, die beim Husten oder Niesen entstehen und über eine geringe Entfernung auf die Schleimhäute anderer Menschen gelangen können. Kleine Tröpfchen können auch in der Luft schweben und auf diese Weise die Krankheit übertragen. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit dauert es ein bis vier Tage. Vom Beginn der Krankheit an dauert es etwa sieben Tage, bis die Neue Grippe vorbei ist und man nicht mehr ansteckend ist.
Zuständig für die Behandlung der Neuen Grippe ist in der Regel der Hausarzt. Nur bei einem schweren Verlauf der Krankheit ist ein Aufenthalt im Krankenhaus notwendig. Treten Symptome der Krankheit auf, sollte der Hausarzt möglichst schnell aufgesucht werden. Vor allem Menschen mit chronischen Erkrankungen und Schwangere sollten schnell zum Arzt gehen. Diese Personengruppen gelten als besonders gefährdet.
Da der A/ H1N1-Virus sehr ansteckend ist, müssen die Betroffenen den Kontakt mit anderen Menschen möglichst vermeiden. Andere Personen sollen ihnen sieben Tagen lang nicht näher als zwei Meter kommen. Wenn man die Neue Grippe hat, ist es sehr wichtig, für viel Ruhe zu sorgen und viel zu trinken.
Die Neue Grippe wird wie eine normale Grippe behandelt. Nur in schweren Fällen werden spezielle Grippemittel eingesetzt wie Tamiflu, Relenza und Peramivir.
Vorbeugung und Impfung: Was muss ich über die Impfung wissen?
Es gibt verschiedene Vorsichtsmaßnahmen, um sich vor der Neuen Grippe zu schützen.
- Sich oft und lange die Hände waschen. Beim Anfassen von Oberflächen können Viren auf die Hände übergehen. Dadurch kann man krank werden. Deshalb ist es wichtig, sich vor und nach dem Essen, nach der Toilette und nach dem Anfassen von zum Beispiel fremden Türklinken die Hände zu waschen.
- Beim Husten sollte man zu anderen Personen Abstand halten und in die Armbeuge husten.
- Gut Lüften. Das verringert die Viren in der Luft.
- Nur wenig Schutz vor Ansteckung bietet ein Mundschutz, auch wenn diese zu Beginn der Pandemie in großer Anzahl verkauft wurden.
- Die Impfung gegen die Neue Grippe wird derzeit von vielen Fachleuten als beste Vorsichtsmaßnahme empfohlen. Andere Fachleute haben wegen der Nebenwirkungen große Bedenken und warnen vor ihr. So muss jeder selbst für sich entscheiden, ob er sich impfen lassen möchte oder nicht.
Wie und wo die Impfungen durchgeführt werden, entscheiden die Bundesländer. Eine bundeseinheitliche Regelung gibt es nicht. Impfen lassen kann man sich bei den Gesundheitsämtern und bestimmten Ärzten, die eine Impfberechtigung haben. Im Moment gibt es nicht genug Impfmittel, um alle Menschen sofort impfen zu können. Deshalb hat das Robert-Koch-Institut eine Empfehlung ausgesprochen, in welcher Reihenfolge bestimmte Personen geimpft werden sollen. Diese Empfehlung orientiert sich daran, für welche Personen eine Erkrankung an Neuer Grippe am gefährlichsten ist. Zu diesen Personen zählen:
1. Mitarbeiter im Gesundheitswesen und öffentlichen Dienst: Beschäftigte in Arztpraxen, Apotheken, Pflegeeinrichtungen, Rettungsdiensten und Krankenhäusern. Beschäftigte bei Feuerwehr, Polizei, Regierung und Bundeswehr.
2. Schwangere und chronisch Kranke: Dazu gehören Asthmatiker, Patienten mit chronischer (das heißt: dauerhafter) Bronchitis, Patienten mit chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Patienten mit Leber- und Nierenerkrankungen, Diabetiker, HIV-Infizierte, und Patienten mit Multipler Sklerose (MS). Für Schwangere steht leider noch kein Impfstoff zur Verfügung, der zweifelsfrei ohne Risiko für Mutter und Kind ist. Deshalb sollten sich Schwangere vor einer Impfung unbedingt von ihrem Arzt beraten lassen.
Wer Interesse an einer Impfung hat, sollte sich auf jeden Fall von einem Arzt beraten lassen.
Die Impfung schützt vor einer Erkrankung an Neuer Grippe. Sie verringert das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs oder Todesfalles. Die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung der Viren auf andere Personen wird deutlich verringert. Für die Impfung stehen die Impfstoffe Pandemrix und Celvapan zur Verfügung.
Die Impfung gegen Neue Grippe wird auch kritisch betrachtet, weil die Impfstoffe starke Nebenwirkungen haben können. Es sind außerdem noch nicht alle Nebenwirkungen bekannt. so dass es also möglich ist, dass man durch die Impfung erst krank wird. Vor allem Pandemrix, mit dem der Großteil der Bevölkerung geimpft werden soll, ist sehr umstritten. Es beinhaltet Spuren von Quecksilber. Vor einer Impfung soll man also unbedingt prüfen, ob man zu den Personen gehört, für die eine Impfung gefährlich sein kann. Zu diesen Personen gehören:
Menschen mit Fieber über 38°C.
Menschen, die auf einzelne Bestandteile in den Impfstoffen allergisch reagieren können. Hierzu zählen Hühnereiweiß, Formaldehyd, bestimmte Bestandteile von Antibiotika. Ebenfalls noch nicht bekannt ist, ob eine Impfung gefährlich sein kann, wenn man andere Medikamente einnehmen muss. In diesem Fall bitte unbedingt mit dem Arzt sprechen.
Die Impfung gegen die Neue Grippe schützt nicht vor der normalen, jedes Jahr auftretenden Grippe. Anders herum schützt auch die Impfung gegen normale Grippe nicht vor der Neuen Grippe. Gegen Neue Grippe schützt also nur eine Impfung mit den neuen Impfstoffen Pandemrix oder Celvapan. Eine Impfung sollte aber nie ohne ärztliche Beratung und ohne Erfahrungsaustausch mit anderen Menschen erfolgen.
Wo finde ich weitere Informationen zum Thema „Schweinegrippe“ / Neue Grippe?
- Robert Koch-Institut: www.rki.de
- Bundesministerium für Gesundheit: www.bmg.bund.de
- Zentrale Informationsplattform des Bundesgesundheitsministeriums: www.neuegrippe.bund.de
- Aktion „Wir gegen Viren“: www.wir-gegen-viren.de (mit Videofilm)
- Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft: www.akdae.de
- www.schweinegrippe-h1n1.seuchen-info.de
- www.schweinegrippe-beratung.de