(Quelle: „KURZ.KNAPP. Elterninfo“. Materialien für Eltern von Babys (0-1 Jahr) und Kleinkindern (1-3 Jahre). BZgA 2011)
» Faltblatt „Schreien“
Babys schreien, weil …
… sie hungrig oder müde sind, die Windel voll ist, sie überreizt sind, sie sich langweilen, sie Zuwendung brauchen.
Alle Babys schreien: In den ersten Monaten ist das völlig normal.
Babys schreien sehr unterschiedlich: Wie häufig, ausdauern und laut Babys schreien, kann von Kind zu Kind ganz unterschiedlich sein.
Anfangs wird das Schreien eher mehr: Bis zur sechsten Lebenswoche nimmt das Schreien meist zu, bis zu 2 ½ Stunden am Tag. Danach nehmen die Schreiphasen in der Regel immer mehr ab.
Babys schreien aus vielen Gründen und oft schreien sie auch ohne einen erkennbaren Grund. Aber wann immer Babys schreien, meinen sie: „Ich fühle mich unwohl und brauche eure Nähe.“ Und nie: „Ich will euch ärgern“
Was können Sie tun?
5 hilfreiche Tipps
- Versuchen Sie, ruhig zu bleiben.
- Versuchen Sie, die Ursache herauszufinden (Hunger, Durst, volle Windel, Übermüdung…).
- Versuchen Sie, Ihr Kind zu beruhigen: mit Blickkontakt, durch beruhigendes Zureden, sanftes Schaukeln, Vorsingen.
- Wenn sich Ihr Kind schon „eingeschrien“ hat: Gehen Sie mit ihm in ein anderes Zimmer oder kurz an die frische Luft. Das hilft Ihrem Baby, sich zu entspannen und zu beruhigen.
- Vorsicht: Keine hektischen Beruhigungsversuche. Die machen Babys noch unruhiger.
Dauerschreien – Stress pur für manche Mütter und Väter
- Eltern fühlen sich hilflos,
- sie machen sich Sorgen, dass ihr Kind Schmerzen hat,
- sie denken, sie machen etwas falsch, und
- geraten schnell in einen Teufelskreis von Ratlosigkeit und Verzweiflung.
Alarmstufe Rot – Wenn das Schreien Sie fertig macht
- Wenn Sie zu zweit sind: Kümmern Sie sich abwechselnd um Ihr schreiendes Kind.
- Wenn Sie alleine sind und merken, dass Sie das Schreien nicht länger ertragen: Legen Sie Ihr Kind in sein Bettchen oder auf den Boden. Verlassen Sie den Raum, bevor Ihnen „der Kragen platzt“.
- Versuchen Sie, sich selbst zu beruhigen: Etwas frische Luft, eine Tasse Tee, ein Stück Schokolade – entspannen Sie auf Ihre Art!
- Rufen Sie Verwandte, Freunde oder Nachbarn an, die Ihnen vielleicht kurzfristig zur Seite stehen können.
Schütteln Sie Ihr Baby niemals! Schon ein kurzes Schütteln kann schwere und lebenslange gesundheitliche Schäden verursachen oder sogar zum Tod eines Baby führen.
Geben Sie Ihrem Kind nie Medikamente zur Beruhigung!
Suchen Sie rechtzeitig Hilfe…
- wenn Sie das Gefühl haben, Sie verkraften das Schreien nicht mehr!
- wenn Sie Sorge haben, Sie haben ein Schreibaby.
Mit fachlicher Hilfe und Unterstützung bekommen Eltern und Kind übermäßiges Schreien meist schnell in den Griff.
Hier finden Sie Rat und Hilfe
- Bei Ihrer Hebamme, Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt.
- In sogenannten „Schreiambulanzen“ und Beratungsstellen für Eltern mit Säuglingen und kleinen Kindern. Es gibt sie in vielen Orten.
Mehr zum Schreien und zu Rat und Hilfe unter: www.kindergesundheit-info.de
Fragen beantwortet auch gern Ihre Kinderärztin oder Ihr Kinderarzt.
www.trostreich.de – Interaktives Netzwerk Schreibabys
www.bke.de – Verzeichnis von Erziehungs- und Familienberatungsstellen (in einigen Städten gibt es auch spezielle Beratungsstellen für gehörlose Eltern, bitte fragen Sie vor Ort bei ihrem GL-Verein oder der Sozialberatungsstelle nach)
08001110550 – Nummer gegen Kummer – das Elterntelefon : Mo – Fr 9 – 11 Uhr, Di und Do zusätzlich von 17 – 19 Uhr