Wenn ein Mensch immer Hilfe beim Waschen, Anziehen, Essen und so weiter braucht, dann kann er eine Pflege-Stufe bekommen.
Mit einer Pflege-Stufe bekommt man Unterstützung von der Pflege-Versicherung.
Pflege-Geld oder Pflege-Sach-Leistung
Die Pflege-Versicherung bezahlt Pflege-Geld oder Pflege-Sach-Leistungen.
Man kann selbst auswählen was man nimmt.
Man kann auch beides zusammen nehmen.
Die Pflege-Versicherung bezahlt nicht alles.
Den Rest müssen die Menschen, die gepflegt werden, oder ihre Familie selbst bezahlen.
Pflege-Geld
Für die Pflege zu Hause bekommt die Familie Geld.
Das heißt Pflege-Geld.
Pflege-Sach-Leistungen
Wenn ein Pflege-Dienst die Pflege übernimmt, zahlt die Pflege-Versicherung das Geld an ihn.
Oder an die Einrichtung oder das Pflege-Heim, das die Pflege übernimmt.
Das heißt dann Pflege-Sach-Leistung.
Antrag und Begutachtung
Damit man eine Pflege-Stufe bekommt, muss man einen Antrag bei der Pflege-Kasse stellen.
Die Pflege-Kasse ist die Kranken-Kasse.
Den Antrag kann der Mensch mit Pflege-Bedarf selbst stellen oder ein Vertreter.
Die Pflege-Kasse beauftragt den Medizinischen Dienst von der Kranken-Kasse (MDK).
Der Medizinische Dienst soll feststellen, wie hoch der Pflege-Bedarf ist.
Ein Mitarbeiter vom Medizinischen Dienst der Krankenkasse (MDK) kommt nach Hause und guckt, wie es dem Menschen mit Pflege-Bedarf geht.
Er beurteilt, wie viel Pflege der Mensch braucht.
Er beurteilt, ob der Mensch Schwierigkeiten hat im Alltag.
Es ist gut, sich auf den Termin vorzubereiten.
Zum Beispiel mit einem Tagebuch.
In das Tagebuch soll man aufschreiben, wie oft und bei was der Mensch mit Pflege-Bedarf Hilfe braucht.
Wenn man einen Antrag für einen gehörlosen Menschen stellt, ist es sehr wichtig zu sagen, dass der Mensch gehörlos ist.
Man muss klären, ob man zum Beispiel Gebärdensprachdolmetscher braucht.
Wenn man einen Gebärdensprachdolmetscher braucht, muss man klären, wer ihn bezahlt.
Man muss einen Termin finden, wo der Medizinische Dienst und der Dolmetscher Zeit hat.
Die Kompetenzzentren für gehörlose Menschen im Alter und Beratungs-Stellen für gehörlose Menschen können Ihnen helfen.
Es dauert länger, einen gehörlosen Menschen zu pflegen.
Das liegt daran, dass man in Gebärdensprache spricht.
Das dauert länger, weil man nicht gleichzeitig sprechen und etwas anderes machen kann.
Bis jetzt berücksichtigt der Medizinische Dienst das noch nicht.
Sagen Sie dem Medizinischen Dienst beim Termin, dass er die Gehörlosigkeit als „Pflege erschwerender Faktor“ anerkennen soll.
Ein „Pflege erschwerender Faktor“ bedeutet, dass es länger dauert.
Wenn der Medizinische Dienst über die Pflege-Stufe entschieden hat, bekommt man einen Brief.
In dem Brief steht, welche Pflege-Stufe man bekommen hat.
Wenn man damit nicht einverstanden ist, kann man Widerspruch einlegen.
Widerspruch einlegen bedeutet, dass man zurückschreibt und sagt, dass die Pflege-Stufe ist nicht richtig ist.
Pflege-Stufe 1,2 oder 3
Es gibt 3 Pflege-Stufen.
Pflege-Stufe 1, Pflege-Stufe 2 und Pflege-Stufe 3.
Welche Pflege-Stufe man bekommt, hängt davon ab, wie viel Hilfe man braucht.
Welche Hilfe braucht man zum Waschen, Zähne putzen und Toilette gehen?
Welche Hilfe braucht man zum Kochen und Essen?
Welche Hilfe braucht man zum Aufstehen, Anziehen, Gehen, Stehen, Treppensteigen, Haus verlassen?
Welche Hilfe braucht man beim Einkaufen und Putzen?
Pflegestufe 1 kann man bekommen, wenn andere Menschen mindestens 90 Minuten am Tag helfen müssen.
Menschen mit Demenz sind am Anfang körperlich gesund.
Sie können sich meist selbst waschen und anziehen.
Sie brauchen am Anfang keine Hilfe im Alltag.
Darum haben sie keinen Anspruch auf eine Pflegestufe 1, 2 oder 3.
Aber die Familie muss den Menschen mit Demenz immer mehr betreuen und beaufsichtigen.
Darum können Menschen mit Demenz die Pflegestufe 0 beantragen.
Wenn man seinen Alltag nicht mehr wie immer leben kann, kann man Pflegestufe 0 bekommen.
Dann kann man Betreuungs-Geld bekommen.
Mit Betreuungs-Geld kann man zum Beispiel Hilfe fürs Einkaufen, Spielen, Vorlesen bezahlen.